16 Juni 2010

Studienfahrt: Johannis besuchte Elisabeth - Frühstücksfrauen fuhrennach Marburg

Die Statue der „französischen“ Elisabeth in der gotischen Hallenkirche in Marburg. (Foto: Michael Winkler)
Die Statue der „französischen“ Elisabeth in der gotischen Hallenkirche in Marburg.
(Foto: Michael Winkler)
Was haben Marburg und Witten gemeinsam? Sie liegen am Fluss, sind Universitätsstadt und haben ein Diakonissen-Mutterhaus. Hauptgrund für die Gruppe „Frauenfrühstück“ der Wittener Johannis-Kirchengemeinde um Blazenka Weber-Lorenz und Barbara Kruse war jedoch die Tatsache, dass 2007 in der nordhessischen Stadt das Elisabethjahr gefeiert wurde – denn vor 800 Jahren wurde die thüringische Landgräfin geboren.
Um die Spuren dieser „ökumenischen Heiligen“ kennen zu lernen, hatten die beiden Diakonissen bereits vor einiger Zeit ein Frühstückstreffen mit Beispielen aus dem mittelalterlichen Leben der ungarischen Königstochter ihrer Gruppe vorgestellt. Daher war nun das Ziel der Tagesfahrt die gotische Elisabethkirche in Marburg, wo die junge Frau und Mutter drei Jahre als Witwe lebte und entkräftet im Jahr 1231 im Alter von nur 24 Jahren starb. Bereits 1235 wurde sie heilig gesprochen.

Doch zunächst steuerte der Bus mit 31 Wittenerinnen (und drei Wittenern) das Diakonissen-Mutterhaus „Hebron“ in Marburgs Stadtteil Wehrda an. Hier lernte die Gruppe die Evangeliumshalle und das Mutterhaus der dortigen Schwesternschaft kennen. Geführt wurde die Gruppe von Diakonisse Ursula Müller. Sie berichtete aus Geschichte und Gegenwart der strenggläubigen und missionarischen Schwesterngemeinschaft.

1908 in Marburg gegründet, gibt es heute noch 32 tätige Diakonissen in Krankenhäusern, Kindergärten und Erwachsenenbildung sowie fast 200 Feierabendschwestern. Auch eine 1980 in Curitiba/Brasilien gegründete „Irmandade“ geht auf die Arbeit der Marburger Schwestern zurück.
Schließlich brachte eine einstündige Besichtigung mit Susanne Barnstedt das karitative Leben in Armut und Demut der adligen Elisabeth den Wittenern beim Rundgang in „ihrer“ Kirche näher. Der bereits 1283 fertig gestellte Bau war rund 200 Jahre ein bekannter und viel besuchter Wallfahrtsort im ganzen Abendland – quasi die Nummer drei neben Rom und Jerusalem. Die vielfältige sakrale Kunst in der evangelischen Elisabethkirche mit Statuen, Altarbildern; Fenstern und Gemälden war mehr als beeindruckend.

Als weiteren Programmpunkt zeigte die ehrenamtliche Kirchenführerin der Gruppe noch die schönsten Ecken der historischen Altstadt mit Gässchen und Treppen, Fachwerkhäusern und Rathaus, Kirchen und Landgrafenschloss. Die Wittener waren sich am Ende einig: Sie hatten mit ihrer kompakten Studienfahrt weder die Weltmeisterschaft in Südafrika noch die königliche Hochzeit in Schweden vermisst. Nach genau zwölf Stunden waren sie wieder glücklich am Busbahnhof der Ruhrstadt angelangt. – Weitere Infos zum „Frauenfrühstück“ bei Blazenka Weber-Lorenz unter der Telefonnummer 02302/1696231.

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